Champions-League-Finale
#200926 / viewed 4006 timesChampions-League-Finale Livestream
(bitte sich selbst halblaut, langsam und leicht gelangweilt vorlesen)
87. Minute. Ein Spiel auf ein Tor, mal auf das eine, mal auf das andere. Nachdem der Ausgleich gefallen ist, und zwar auf die Fresse, hat das Spiel an blasser Farbe gewonnen. Mehr kann man im Nebel eh nicht erkennen. Am Spielfeldrand sieht man zwei Springteufel, die sich für Trainer halten, umherhüpfen und herumschreien. Bei dem Lärm hört das sowieso keiner und wenn doch, interessiert es niemanden.
Bayern drückt, Dortmund schiebt. Ribero gibt jetzt den Liberi oder so. Ich kann mir die Namen sowieso nicht alle merken. Ist ja auch nicht so wichtig. Mir fällt nämlich der Name dieses Stürmers eh nicht ein, der da gerade eine Schwalbe hinlegt. Hoffentlich tritt niemand drauf. Bayern ist mir irgendwie sympathisch, weil die immer mindestens einen Torschützen haben, der Müller heißt. Das kann man gerade noch behalten.
Ich finde die Rolle des Fußballkommentators völlig überbewertet. Im Radio ist das ja ganz OK, aber im Fernsehen kann jeder sehen, was passiert. Da braucht man doch keinen unterbelichteten Idioten, der im richtigen Moment "Tor, Tor, Tor!" schreit. Man kann es ja sehen. Und welcher Depp gerade zugetreten hat, ist sowieso egal.
88. Minute. Da guckt man einen Augenblick lang nicht hin und schon ist es passiert. Sorry, wir haben das Tor verpasst. Müller oder irgendein anderer Bayern, der noch laufen kann, schiebt unter der Anteilnahme der 70.000 im Stadion die Pille locker ins Gehäuse. Ausnahmsweise war es auch das gegnerische Tor. Die in der Arena zufällig Anwesenden quittieren den Vorfall mit zurückhaltender Zustimmung, deren Intensität außerhalb einer Sportstätte zur sofortigen Einweisung in eine geschlossene Therapieeinrichtung führen würde.
Der Schiedsrichter, die Pfeife, zeigt auf den Punkt auf der Mittellinie, damit auch jeder weiß, wo die eigene Hälfte aufhört. Dortmund spielt jetzt wie ein Mann nach vorne, genaugenommen ist es auch nur ein Mann, der Rest trödelt vor dem eigenen Tor herum, um den Gegner zu verwirren. Diese Taktik scheint aufzugehen. Lawandingens, oder wie der Kerl heißt, kriegt die Kugel und ballert in Richtung Tor, oder zumindest in die Richtung, wo er dachte, dass es dort sein müsste. War es aber nicht.
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"Vorsprung durch Missgeschick. Wir geben Ihrer Zukunft eine Scheune. Auf diese Steine können Sie fallen. Ich liebe es. Da weiß man, was man hat. Wir machen den Weg frei. Come in and fill out. Heute ein König, morgen Hartz IV. Die zarteste Versuchung, seit es Werbung gibt. Killefick macht Kinder dick und Erwachsene … "
89. Minute. Die Bayernfans feiern bereits lautstark, dabei ist das Spiel noch nicht zu Ende und noch weiß keiner, welches Ergebnis die Wettmafia vorher festgesetzt hat. Noch ist also noch alles drin, außer der Ball im Tor eben. Lewandingsbums rennt wieder nach vorne und es ist auch die richtige Richtung, weil unter 4 Tore pro Spiel macht er es normalerweise nicht. Er zieht voll ab, sogar den Ball und der springt auf die Linie, Neuer auch und – kein Tor. Das haben wir in Wembley alles schon mal gesehen. Also sterbenslangweilig. Trotzdem wird auf dem Feld jetzt diskutiert statt gespielt.
Die Diskussion über Torkameras oder Chips im Fußball halte ich für überflüssig. Würden Computer gnadenlos genau entscheiden ob ein Tor nun eines ist oder nicht, wäre dieser Sport noch langweiliger. Lustiger wäre doch, wenn man die Chips gleich auch in die Spieler implantieren würde. Dann müsste ich mir nämlich hier nicht mehr das Hirn strapazieren und Blödsinn erzählen. Dann könnte man alle Spiele gleich auf der Playstation, XBox oder Internet übertragen und mit jedem Spieler, falls er sich denn mal bewegt, liefe auch ein Namensschildchen mit. Das wäre mal innovativ.
Alternativ könnte man die Chips auch in die Kleidung der Spieler einnähen. Da wäre ein Trikottausch zur Halbzeit eine Maßnahme, die das Spiel zumindest ein wenig interessant machen würde.
90. Minute. Das Spiel ist immer noch nicht zu Ende. Alle laufen wieder über den Platz, einige sogar hinter dem Ball her. Jetzt weiß man auch warum, Deutsche Mannschaften scheinbar so gut sind, die Nationalmannschaft aber immer im entscheidenden Moment verliert. Da sind unsere guten Spieler ja auch eher in den anderen Mannschaften.
91. Minute. Zu allem Überfluss lässt der Schiedsrichter auch noch nachspielen. Endlich schafft es Lebandings jetzt frei vors Tor, aber 11 Bayern säbeln ihn 1 Meter hinter der Strafraumgrenze um. Die Unparteiischen werden jetzt parteiisch und schlagen auch noch auf den am Boden Liegenden ein. Sonst geht es auf dem Platz sehr fair zu. Die Reaktion des Schwarzkittels ist eindeutig: er deutet auf den Elfmeterpunkt und meint es auch so. Wir nutzen die Spielunterbrechung für eine kurze Werbeeinblendung.
[Werbung nur ein Spot (endlich mal was Interessantes)]
"Nur in teilnehmenden Restaurant und nur für kurze Zeit."
Da sind wir wieder, leider haben Sie den Elfmeter verpasst. Lebowski hat voll abgezogen und: alle Neuer! Zu allem Überfluss geht das Spiel jetzt auch noch in die Verlängerung, aber das ersparen wir uns, das will ja eh keiner sehen. Man weiß ja was kommt. Müdes Gekicke mit anschließendem Elfmeterschießen und Robbery schießt daneben. Allen die bis jetzt noch nicht eingeschlafen sind, schaffen das bestimmt innerhalb der nächsten halben Stunde. Schalten Sie auch das nächste Mal nicht mehr ein, wenn wir von der Champignon Leak berichten. Zurück ins Studio.
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"... find' ich gut! Nichts ist unmöglich. Wenn's um Geld geht – Sparkassenraub. Das einzig Wahre - Geiz ist geil! Hoffentlich Arroganz versichert. Nicht, Ich bin doch blöd. Besser ankommen, gar nicht erst weggehen. Wirbst du noch oder stirbst du schon?"
Nachspielzeit:
Thalassos Bullshit Bingo Fußballkommentatoren:
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Erl, on May 28, 2013 report post απάντηση applause 0