Das Ende der Welt als Untertan
#389094 / viewed 1211 timesWir wussten es seit 70 Jahren, aber das Ende der Welt ist zum großen Erstaunen aller offenbar jetzt. Also das Ende unserer Vorstellung einer fossilen Hypereventualitäts-Mobilitäts-Maximalüberfluss-24/7Verfügbarkeits-und-Wachstums-Welt.
Die Welt in der Freiheit mit „ich zuerst“ übersetzt wird.
Wer glaubt wir können uns freikaufen, dem seien zwei Aspekte zum Nachdenken auf den Denkweg gegeben: 1. Wie kann man in einem ökologisch und wirtschaftlich global vernetzten System ein Land isoliert betrachten wollen? 2. Gerade wurden 10Mrd für die Fluthilfe bereitgestellt und das wird nicht reichen. Jedoch ist Flut, Unwetter, Hitze, Dürre das neue Normal. Wie lange werden wir das kompensieren können? Die Ökonomen haben das prmpt ausgerechnet, und festgestellt, dass auch reiche Länder wie Deutschland so um 2030 nicht mehr in der Lage sein werden die Kosten der Folgenbewältigung und der Absicherung etwa durch Deichbau zu stemmen. Wir werden also um das Jahr 2030 ernsthaft diskutieren müssen Städte wie Hamburg aufzugeben oder eben Regionen wie Ahrweiler nicht wieder aufzubauen. Mit allen daraus resultierenden Folgen. 2030 ist nicht das Problem unserer Kinder oder Kindeskinder, 2030 ist auch nicht der Zeitpunkt bis zu welchem wir mit irgendwelchen magischen unseren Lebenstil nicht antastenden Innovationen das Problem aus der Welt geschafft haben werden. 2030 ist morgen, 2030 ist unser Problem.
In wenigen Wochen sind in Deutschland Wahlen. Geht wählen und wählt so, als hinge euer Leben davon ab, denn das tut es. Wir sollten aufhören uns mit Pillepalle-Plazebo-Aufregerchen betäuben zu wollen und uns endlich dem zentralsten Thema dieser Epoche stellen: der Frage in welcher Welt wollen wir morgen leben, angefangen damit sicherszustellen, dass wir morgen noch eine Welt haben, in der wir leben können.
Meine Meinung hierzu: Wir sollten aufhören die Sicherstellung der Erde als tatsächlich wünschenswert lebbaren Lebensraum für uns als „Maximalforderung“ zu brandmarken und wir sollten aufhören Gemeinschaftssinn und die damit verbunde Aufforderung zu einem achtsameren, nachhaltigeren Umgang mit Schöpfung, Umwelt und nicht zuletzt auch Mitmenschen als Verlust von Freiheit zu begreifen. Die Welt in der wir leben ist kein unabwendbares Schicksal, so wie die Notwendigkeit in bestimmten Bereichen ein Auto zu haben kein Schicksal sondern nur das Ergebnis von uns getroffener Entscheidungen ist. Und als solche können wir das auch wieder ändern. Wir sind Menschen, weil wir Probleme lösen nicht weil wir sie akzeptieren, das ist es, was den Menschen sich in seiner Hybris als „Krone der Schöpfung“ begreifen lässt. Handelt entsprechend, fangt an Probleme zu lösen, geht wählen.
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